Aus Abfällen Werte schaffen

Anfang September ging die Regionalgruppe Niedersachsen mit 15 Teilnehmern auf Entdeckertour beim Abfallbehandlungszentrum Lahe (Hannover).

© Handy Prüser

In Hannovers Ortsteil Lahe befindet sich mit 180 Hekt­ar die flächenmäßig größte Deponie der Stadt.

Die Deponie ist Ende der 1930er-Jahre im Altwarmbüchener Moor entstanden. Während früher einfach alles zusammen auf eine Deponie gekippt und mit Erde zu­gedeckt wurde, werden heutzutage Werte aus Abfällen geschaffen.

Die kompetente Führung durch Mirko Wesoly zeigte der Besuchergruppe, wie nach Einstellung des reinen De-poniebetriebs im Jahr 2009 mittlerweile unterschied­liche Abfallbehandlungsanlagen arbeiten. Zunächst warfen die Teilnehmer bei der einführenden Erklärung einen Blick auf den Deponiemüllberg. Mit 118 Metern über Normalnull ist der Nordberg Hannovers höchste Erhebung. Die Hannoveranerinnen und Hannoveraner nennen ihn auch liebevoll „Monte Müllo“. Mittlerweile ist er im Innern mit speziellen Folien und Drainagen aus­gestattet, um zu verhindern, dass Schadstoffe ins Erd­reich gelangen.

Die olfaktorische Wahrnehmung wurde bei warmen Au­ßentemperaturen bei der anschließenden Besichtigung der Grünabfall-Kompostierungsanlage geschult.

Hier wurde eindrucksvoll gezeigt, wie aus Gartenabfäl­len hochwertiger Kompost in verschiedenen Qualitäts­stufen hergestellt wird.

Beim Rundgang über den Wertstoffhof erfuhr die Grup­pe viel Wissenswertes zu den Wertstoffen, der Energie­gewinnung und der Arbeitswelt des Abfallbehandlungs-zentrums.

Im Besucherraum mit Blick in die Abfallbehandlungs-anlage wurden auch skurrile Gegenstände wie Bowling-kugeln, Feuerlöscher und Straßenbahnräder haptisch präsentiert. Diese gehören ebenso wenig in den Haus­müll wie die Brandgefahr verursachende entzündbare E-Zigaretten und Akkus (Sonderabfall).

Vor diesem Hintergrund ist die Abfallbehandlungsanla-ge auch mit Wärmebildkameras und Sprinkleranlagen sowie Überwachungspersonal ausgestattet, um die An­zahl der Brände zu minimieren.

Im Anschluss an die Besichtigung nahmen einige Teil­nehmer des DFK noch die Möglichkeit zum Netzwerken in einem nahe gelegenen Café wahr.

Beim nächsten Gang zu den häuslichen Mülltonnen wird dem einen oder anderen Teilnehmer nach der Ent­deckertour beim Abfallbehandlungszentrum Lahe be­wusster, welchen Weg der Abfall nimmt und dass aus den Resten bei vernünftiger Trennung auch wieder Wer­te entstehen können.

Wer seinen Müll nicht sieht, kann ihn auch nicht entsor­gen …

Oliver Flesch
Hauptamtlicher Ansprechpartner der RG

Nach oben scrollen