Besichtigung des Pumpwerks Gelsenkirchen

Am 25. 8. 2024 hat die Pensionärsgruppe der RG Essen Gelegenheit gehabt, das Pumpwerk Gelsenkirchen der Emschergenossenschaft zu besichtigen. Nach dem Auslaufen des Steinkohlenbergbaus an der Ruhr hat man damit begonnen, die seit über 100 Jahren als Abwasserkanal genutzte Emscher – im Volksmund „Kötelbecke“ – wieder zu renaturieren. Da unterirdisch verlegte Abwasserleitungen durch die Bergsenkungen beschädigt worden wären, hat man bis zum Ende des Steinkohlenbergbaus das ungeklärte Abwasser in offenen Kanälen bis zur Emschermündung bei Dinslaken transportiert und dort vor der Einleitung in den Rhein in einer zentralen Kläranlage gereingt. Nachdem „der Berg zur Ruhe gekommen“ ist, wird das Abwasser nicht mehr in offenen Kanälen, sondern in großen Rohrleitungen mit bis zu 2,8 m Durchmesser zu den Kläranlagen der Emschergenossenschaft geleitet. Eine Fließgeschwindigkeit der Abwässer im strammen Fußgängertempo reicht aus, um Ablagerungen in den Rohren zu verhindern. Um diese Fließgeschwindigkeit zu erreichen, sind die Rohrleitungen mit einem Gefälle von 1,5 Promille verlegt worden. Ohne die Pumpwerke wäre die Emscher in Dinslaken 75 m unter der Rheinsohle in den Rhein gemündet. Deshalb hat man 3 Pumpwerke in Gelsenkirchen, Bottrop und Oberhausen errichtet, die das Abwasser jeweils bis zu 30 m anheben können. Die Redensart „Bevor man die Emscher sieht, kann man sie riechen“, ist nun Vergangenheit.

Das Pumpwerk Gelsenkirchen ist mit großen elektrisch angetriebenen Kreiselpumpen ausgestattet und kann bis zu 13 m³ in der Sekunde um 30 m anheben. Das Pumpwerk Gelsenkirchen ist architektonisch ansprechend als Ziegelmauerbauwerk ausgeführt. Vom begehbaren Dach des Betriebsgebäudes ist die Arena auf Schalke gut zu sehen.

Der Betriebsleiter des Pumpwerks und ein Mitarbeiter der Instandhaltungsabteilung haben den sehr interessierten Teilnehmern das Konzept des Emscherumbaus erläutert und sind auf die vielen Fragen ausführlich eingegangen.  Die Teilnehmer waren von dieser Führung sehr angetan.

Philipp Behmer

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