Equal-Pay- Day:

DFK und FPI fordern schnellere Umsetzung und mehr Transparenz sowie gleichen Zugang zu Führungspositionen

Diana Nier
DFK- Juristin
Leiterin des DFK-Frauennetzwerkes
Leiterin Nationale Politik

Essen, 10.03.2021 – DFK kritisiert die schleppende Umsetzung und zu geringe Transparenz bei der Lohngerechtigkeit und fordert den diskriminierungsfreien Zugang zu Führungspositionen.

Der heutige Equal Pay Day steht symbolisch für den bestehenden geschlechterspezifischen Entgeltunterschied, den sogenannten Gender Pay Gap.

Auch nach Inkrafttreten des Entgelttransparenzgesetzes am 06. Juli 2017 stellt der DFK-Verband für Fach- und Führungskräfte e.V. keine großen Fortschritte bei der gleichen Bezahlung von Männern und Frauen fest. Nach wie vor ist das Thema Gehalt und Gehaltshöhe in Deutschland tabuisiert und viele Arbeitsverträge sehen ein Stillschweigen darüber vor, was per se zu einer großen Hemmschwelle bei den Arbeitnehmer*innen sorgt.

„Das Entgelttransparenzgesetz spielt in der betrieblichen Praxis keine nennenswerte Rolle, da sich die Wenigsten trauen, den Auskunftsanspruch geltend zu machen oder der Anwendungsbereich des Gesetzes gar nicht gegeben ist“, bilanziert Diana Nier, DFK- Juristin und Leiterin des DFK-Frauennetzwerkes & Leiterin Nationale Politik. „Das Gesetz hat sich damit leider, wie von uns im damaligen Gesetzgebungsverfahren befürchtet, als zahnloser Papiertiger erwiesen“, so Nier weiter.

Aus Sicht des DFK gilt es zudem nicht allein auf statistische Werte und Lohnsummen zu blicken, sondern insbesondere auch auf die real bestehenden Unterschiede in den Unternehmen bei der Besetzung von Führungspositionen.

Die Evaluation des FüPoG für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen hat erneut aufgezeigt, dass Selbstverpflichtungen wenig bewirken und viele Unternehmen sich keine Zielgröße oder die Zielgröße „Null“ gesetzt haben.

„Diskriminierungen im Arbeitsleben sind schädlich und müssen bekämpft werden. Daher fordern wir den diskriminierungsfreien Zugang zu Führungspositionen in Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen für jede (n) und haben dies so auch im Gesetzgebungsverfahren zum FüPoG II deutlich gemacht“,erklärt DFK-Vorstand Nils Schmidt.

Henrike von Platen, CEO und Gründerin des FPI – Fair Pay Innovation Lab gGmbH – sieht ebenfalls weiter Nachholbedarf, aber auch Grund zu Optimismus: „Um den Gender Pay Gap zu schließen, braucht es mehr Frauen in Führung – und ein Umdenken in den Unternehmen. Transparenz wirkt, ebenso wie eine Umkehrung der Beweislast. Außerdem sollte unfaire Bezahlung die Unternehmen teuer zu stehen kommen. Genau da setzt die neue EU-Richtlinie an. Das wird auch die Gleichstellung in Führungspositionen befördern.“

Die Pressemitteilung als Download:

2021_03_10_PM_DFK.pdf

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