Führung durch die Ausstellung „Heinz Mack – Skulpturen“ im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal

RG Düsseldorf – Kulturveranstaltung

Nach Corona-bedingter Zwangspause konnte die Regionalgruppe Düsseldorf am 29.08.2021 endlich ihr Kulturprogramm wieder aufnehmen.  Trotz strömenden Regens und Temperaturen von nur 15 Grad begrüßten die RG-Vorstände Dr. Renate Schüller und Dirk Poppen 20 kunstinteressierte Mitglieder zu einem gemeinsamen Besuch der überwiegend im Freien präsentierten Ausstellung „Heinz Mack – Skulpturen“ im Skulpturenpark Waldfrieden in Wuppertal.

Das rund 12 Hektar große Anwesen gehörte ursprünglich dem Wuppertaler Industriellen Kurt Herberts, der sich hier eine zweigeschossige Villa in dynamischen Formen errichten ließ. Nach seinem Tod erfüllte sich der in Wuppertal lebende Künstler Tony Cragg einen lang gehegten Traum, indem er das verwaiste Villengrundstück Waldfrieden in ein Ausstellungszentrum für Skulpturen umgestaltete.

Aus Anlass des 90. Geburtstages von Heinz Mack zeigt der Skulpturenpark eine Ausstellung, die sich ganz dem bildhauerischen Werk des Künstlers widmet. In drei gläsernen Ausstellungshallen und im Gelände des weitläufigen Parks sind etwa 50 Skulpturen aus verschiedenen Schaffensperioden Macks zu entdecken. Die gezeigten Werke hat Mack gemeinsam mit dem Gründer des Skulpturenparks, dem Bildhauerkollegen Tony Cragg, für die Ausstellung ausgesucht. Einige der Werke waren bislang noch nicht öffentlich zu sehen.

In Begleitung eines fachkundigen Guides begab sich die Gruppe des DFK nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des Parks zunächst in die mittlere Ausstellungshalle. Dort befinden sich eine Reihe imposanter Stelen aus unterschiedlichen Materialien: Holz, Metall und Stein. Die unterschiedlichen Formen erinnern an Bäume, Blätter und assoziieren eine Verbindung zur Natur. Gleichwohl lassen sie der Fantasie des Betrachters freien Raum und entfalten je nach Blickwinkel und Lichteinfall sehr unterschiedliche Effekte.

Licht als gestalterisches Mittel ist das zentrale künstlerische Thema von Mack und prägt auch seine im Außenbereich platzierten Skulpturen, die an jedem Standort, zu jeder Tageszeit, bei jedem Wetter und aus jedem Blickwinkel eine andere Wirkung haben. Genau dies ist die Intention von Mack, der von seinem Werk sagt, dass er den Raum nicht von der Skulptur trennen kann. Die Spiegelungen der Nachmittagssonne auf die Ausstellungsstücke, von denen der Guide berichtete, blieben der Gruppe – wetterbedingt – leider verwehrt. Stattdessen spiegelten sich Wassertropfen und die bunten Regenschirme der Teilnehmer auf den polierten Flächen der Skulpturen und entfalteten damit einen ganz besonderen Reiz.

Mack studiert ab 1950 an der Kunstakademie in Düsseldorf und ab 1953 Philosophie in Köln. Zusammen mit Otto Piene gründete Heinz Mack 1957 die Gruppe ZERO, zu der 1961 auch der mit seinen Nagelwerken bekannte Günther Ücker hinzustieß.

Neben den Werken von Heinz Mack sind im Skulpturenpark Waldfrieden auch Plastiken von Tony Cragg und Werke anderer namhafter Künstler zu sehen. Hierzu erläuterte der Guide den DFK-Mitgliedern anschaulich die Schnittstellen und Bezugspunkte der unterschiedlichen Künstler und ihrer Werke. So soll z.B. Tony Cragg über Heinz Mack gesagt haben: „Er war Minimalist, bevor es in der Kunst Minimalismus gab; er war Konzeptkünstler, bevor es Konzeptkunst gab.“

Die Führung endete in der oberen Ausstellungshalle mit einer Sammlung von Skulpturen Macks, die alle aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sind. Hier dankten die beiden RG-Vorstände Renate Schüller und Dirk Poppen dem Guide für seine interessante und informative Führung, und den Teilnehmern für ihr Durchhaltevermögen trotz des anhaltenden Regens. Alle genossen es, sich nach langer Corona-Pause endlich mal wieder persönlich zu einer Präsenzveranstaltung gesehen zu haben.

RS

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