Die Führung begann mit einer Präsentation von Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Görner, der als wissenschaftlicher Vorstand ehrenamtlich beim GWI tätig ist. Das GWI ist ein gemeinnütziges und unabhängiges Forschungsinstitut, welches die zukünftige Energie-Entwicklung rund um das Thema Gase aktiv gestaltet und überregional sehr anerkannt ist. Forschung & Entwicklung, Prüflabor sowie Beratung und Weiterbildung zählen zu den zentralen Bereichen des Instituts.
Herr Prof. Görner nannte in seinem Vortrag einige Beispiele für Leistungen des GWIs. Hierzu zählt die Erstellung eines Handbuches für die Umstellung von Heizanlagen von Erdgas auf Wasserstoff. Im Handbuch ist dargelegt, was bei den einzelnen Heizanlagen für diese Umsetzung erforderlich ist. Auch die Qualitätskontrolle des Instituts unterstützt diesen Prozess.
Ferner ist das GWI im Bereich Quartiere mit Projekten tätig. In diesen wird die überschüssige Stromerzeugung bei der Kraft-Wärme-Kopplung über einen Elektrolyseur als Energie in Erdgasverteilnetze eingespeist.
Auf dem Gebiet Wasserstoff arbeitet das Institut sehr eng mit der Stadt Essen zusammen. Herr Dipl.-Geogr. Daniel Adler, Leiter Innovation bei der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) mbH, stellte in seinem nachfolgenden Vortrag die Wasserstoff-Aktivitäten der Stadt Essen sowie speziell die Rolle und Aufgaben der EWG vor. Im H2-Beirat der Stadt Essen sind über 50 der in Essen ansässigen Unternehmen mit einem vielfältigen Wertbeitrag vertreten. Auf Grund dieses breiten abgedeckten Spektrums ist mindestens ein Essener Unternehmen in fast jedem deutschen und europäischen H2-Großprojekt involviert. Die Roadmap der Stadt verdeutlicht das ambitionierte Ziel, eine führende Rolle im Bereich Wasserstoff einnehmen zu wollen.
Beide Vorträge sind im Mitgliederbereich der Website des DFK hinterlegt und können dort eingesehen und abgerufen werden.
Anschließend erfolgte die Rundführung durch den Campus des Instituts. Hierzu zählen Brennöfen zur Wasserstofferzeugung, ein schallarmer Raum – die Geräuschentwicklung von Geräten zur erneuerbaren Energiegewinnung stellt immer noch ein Problem dar –, ein LNG-Tank, intelligente Laternen, Prüflabore sowie Power-to-X-Anlagen. Zu den jüngsten Einrichtungen am GWI gehört das europaweit erste Hybrid-SOFC-System, welches Anfang Juni dieses Jahres unter Beisein von Herrn Oberbürgermeister Thomas Kufen eingeweiht wurde. Bei dem System handelt es sich um einen besonders effizienten Stromerzeuger aus FestoxidBrennstoffzellen und Mikrogasturbinen, die anteilig Wasserstoff als Brenngas nutzen können. Mit dieser Technologie erforscht und testet GWI eine innovative Lösung, welche einen weiteren bedeutenden Beitrag zur klimafreundlichen und nachhaltigen Energieversorgung leisten kann.
Die bei der Exkursion gewonnenen Eindrücke unterstreichen, dass das GWI gemeinsam mit der Stadt Essen eine weit über Nordrhein-Westfalen hinausgehende Rolle als Vorreiter bei der Energieversorgung mit Wasserstoff einnimmt. Das Institut mit seinen Forschungspartnern bildet hierbei ein Bündel an Kompetenzen, welche die Stadt Essen mit den Leistungen ihrer Wirtschaftsförderungsgesellschaft – insbesondere dem Networking sowie der Unterstützung von Unternehmen
– ideal ergänzt.
Dietmar Becker
Vorstandsvorsitzender RG Esse
Bild: © DFK