Homeoffice nach Thermometer? – Führungskräfte lehnen Grünen-Vorschlag ab

Michael Krekels
DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte
Vorstandsvorsitzender
Fachanwalt für Arbeitsrecht

Essen, 29.07.2019 – Auch wenn es wie ein klassisches Sommerloch-Thema klingt: Die Grünen haben vorgeschlagen, für Arbeitnehmer bei hohen Temperaturen einen Rechtsanspruch auf Homeoffice einzuführen. Eine Idee, die bei Deutschlands Fach- und Führungskräften auf wenig Gegenliebe stößt. Der Berufsverband DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte sieht hier nicht den Gesetzgeber, sondern die Arbeitgeber und die Arbeitnehmervertretungen in den Betrieben gefordert.

„Einen Rechtsanspruch auf Homeoffice nach Thermometer-Entscheidung brauchen wir in Deutschland nicht“, sagt DFK-Vorstandsvorsitzender Michael Krekels. „Auch bei diesem Thema gilt, dass nun wirklich nicht jeder Lebenssachverhalt in der Arbeitswelt gleich per Gesetz geregelt werden muss. Bürokratismus und unnötiger Streit sind bei einem HomeofficeTemperaturGesetz vorprogrammiert“, so Krekels weiter.

Der DFK ermuntert aber alle Unternehmen, gemeinsam mit den Mitarbeitern und deren Interessenvertretungen in den Betrieben Wege zu finden, die den Beschäftigten ein flexibles und individuelles Arbeiten ermöglichen. Vor Ort in den Betrieben könne am besten entschieden werden, ob Homeoffice oder andere Formen des flexiblen Arbeitens praktikabel und sinnvoll sind. DFK-Vorstand Michael Krekels betont: „Es gibt bereits bewährte betriebliche Lösungen oder Individualvereinbarungen zwischen Arbeitgebern und Mitarbeitern, mit denen Homeoffice-Lösungen gestaltet werden. Warum also sich auf das Temperatur-Thema beschränken? Mit gesetzgeberischen Maßnahmen würde Bürokratismus an die Stelle von Flexibilität treten. Bürokratismus, womöglich noch gepaart mit Zwangsmaßnahmen, gefährdet aber die langsam steigende Akzeptanz für Homeoffice & Co.“

Stattdessen erneuert der DFK seine Forderung, zurzeit noch bestehende Unsicherheiten und Hürden bei der Umsetzung des flexiblen Arbeitens auch im Homeoffice abzubauen. Michael Krekels dazu: „Hier wäre die eigentliche Aufgabe des Gesetzgebers. Es gibt noch viele offene Fragen z.B. beim Arbeitszeitgesetz oder auch beim Datenschutz, Arbeitsschutz und Versicherungsschutz, die so manche Arbeitgeber aber auch Mitarbeiter vor Homeoffice-Modellen zurückschrecken lassen. Dazu muss man aber nicht die nächste Hitzewelle abwarten. Diese Hürden kann der Gesetzgeber jetzt schon beseitigen.“

2019_07_29_PM_DFK.pdf

Nach oben scrollen