Jahresauftaktveranstaltung der RG Mitte

„Entscheidungen treffen – auch wenn 80.000 anderer Meinung sind!“
Perspektiven & Gedanken aus der Sicht eines Fußballschiedsrichters

Zum ersten Mal nach drei Jahren konnte die RG Mitte die DFK-Mitglieder wieder persönlich auf ihrer Jahresauftaktveranstaltung begrüßen. In Kooperation mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) wurden am 26.01.2023 die interessierten TeilnehmerInnen in den Räumlichkeiten des Landessportbundes Hessen e.V. in Frankfurt a.M. empfangen.

Lutz Michael Fröhlich (ehemaliger deutscher Profi-Fußballschiedsrichter) trug in einem informativen Vortrag zu den Herausforderungen in der Arbeit eines Schiedsrichters vorab, während und nach dem Spiel vor und ließ uns in unterhaltsamer Weise an seinen wertvollen Erfahrungen aus einer langjährigen Karriere u.a. als DFB- und FIFA-Schiedsrichter teilhaben.

Das Fußballspiel als Projekt, in dessen Spielleitung im Durchschnitt ca. 220 Entscheidungen zu treffen sind. Darüber hinaus erfordert die Zusammenarbeit mit Clubs, Trainern, Spielern und dem eigenen Team (Schiedsrichter-/ Videoassistenz) Führungskompetenz. Das „Leistungsergebnis“, so erfuhren wir, entsteht im Zusammenspiel von „Management“ und „Entscheidungsqualität“.

Der Schiedsrichter gibt „Orientierung“. Er zeigt die Linie, entscheidet. Eine Aussage, die Herr Fröhlich (mit Augenzwinkern) bei der heute gerne einmal praktizierten Übung des Hin- und Herschiebens von Verantwortung nicht unerwähnt lässt. Dabei erwarteten die Spieler (die Mitarbeitenden) eine Entscheidung vom Schiedsrichter (der FK).

Ebenso wichtig: Im Team die Rollen klären. Das Spiel wird vom Schiedsrichter und nicht „vom Rand aus“ geführt. Eine Atmosphäre auch mal aushalten zu können, sei dabei hilfreich.

(Sportlich) angesprochen und motiviert, beteiligten sich die Anwesenden mit ihren Fragen rege an dem Austausch, der sich im anschließenden Get Together lebhaft fortsetzte. Ein rundum gelungener Abend mit neuen Perspektiven, Erkenntnissen und einem interessanten Denkansatz zum Schluss, der eine (vermeintlich) verzerrte, gesellschaftliche Einstellung zum Thema Karriere in den Raum stellte.

Karrieren sind danach nicht geradlinig, vielmehr sind sie durch Entwicklung geprägt. Trotz bester Organisation und Vorbereitung kann man Fehler nie gänzlich vermeiden. Es liegt an uns, mit den Fehlern zu wachsen und nicht an ihnen zu verzagen. Die Kunst liegt darin, die schwierigen Dinge zu händeln.

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