Aufgrund der Corona-Pandemie musste die Regionalgruppe Düsseldorf leider alle für das laufende Jahr geplanten Präsenzveranstaltungen stornieren. Stattdessen bot der Regionalvorstand in den letzten Wochen und Monaten verschiedene interessante Online-Webinare an, die von den Mitgliedern auch gut angenommen worden sind.
Aber am 06. September war es dann endlich soweit: mit einer Architekturführung durch den Düsseldorfer Medienhafen nahm die Regionalgruppe Düsseldorf ihre Präsenzveranstaltungen wieder auf.
Bei herrlichem Spätsommerwetter konnten die beiden Regionalvorstände Dr. Renate Schüller und Dirk Poppen am Sonntagvormittag ca. 20 Teilnehmer vor dem Düsseldorfer Rheinturm begrüßen. Aufgeteilt in zwei Gruppen ging es von dort auf den 2-stündigen Rundgang durch den MedienHafen – Düsseldorfs wohl interessantestes Städtebauprojekt.
Wo bis vor rund zwanzig Jahren Silos und Lagerhallen die Skyline des Hafengebietes prägten, stehen heute von national und international renommierten Architekten erbaute Gebäudekomplexe. Der MedienHafen beherbergt zahlreiche Unternehmen vor allem aus Medien und Kommunikation, Mode und Architektur sowie Kunst und Kultur. Seinen besonderen Charme verdankt der Hafen der Mischung aus „neu und alt“: Alte Kaimauern, Treppenanlagen und die Gleisanlagen der alten Ladestrasse sind noch erhalten und stehen heute unter Denkmalschutz.
Auf ihrem Rundgang konnten die Teilnehmer außergewöhnliche Architekturbeispiele bewundern: Die offenen, geschwungenen Formen des Landtages NRW, der imposante Stahl- und Glasbau des Stadttors, die berühmten „Gehry-Bauten“, die schrägen Hochhäuser des Amerikaners Frank O. Gehry mit ihren kippenden Wänden und schiefen Türmen, die seit 1999 ein Wahrzeichen von Düsseldorf sind, sowie zahlreiche andere architektonisch extravagante Gebäude wie z.B. das Haus Colorium mit seiner nicht ohne Absicht an Piet Mondrian erinnernenden Farbgebung. Zunächst als Bürohaus geplant, ist es nun ein besonderes Vier-Sterne Hotel mit direktem Hafenblick.
Interessant und kurzweilig führten die beiden Stadtführerinnen Christa Konzok und Anne Hahn zu diesen und anderen Sehenswürdigkeiten des in einem permanenten Wandel befindlichen Viertels. Sie erklärten z. B., warum sich das Original der vom Düsseldorfer Kunstprofessor Jörg Immendorff geschaffenen Skulptur von Hans Albers im Düsseldorfer MedienHafen befindet und nicht im Hamburger Stadtteil St. Pauli, obwohl Immendorff die Statue ursprünglich den Hamburgern geschenkt hatte. Nach neun Jahren in Hamburg schaut Hans Albers nun auf den Rhein und auf die schwarze Fassade des Luxushotels Hyatt Regency. Für dessen Bau an der exponierten Hafenspitze mit ihrem einmaligen Blick auf den Hafen und die City musste 2006 Düsseldorfs legendärer Stadtstrand „Monkey´s Island“ weichen. Viele Düsseldorfer trauern noch heute diesem Szenetreff nach, in dem sie im Schatten von Palmen und neben einer Affenskulptur von Immendorff im Sand oder an einer der Strandbars sitzen konnten.
Vorbei an der denkmalgeschützten ehemaligen Mälzerei von 1897, der ehemaligen Trafostation, die 2002 mit einem futuristischen „Wolkenbügel“ aufgestockt wurde, einigen alten Ladekränen und dem historischen Hafen-Abschluss-Stein ging es zurück zum Ausgangspunkt des Rundgangs, dem Rheinturm, in dessen Spitze sich ein drehbares Restaurant befindet, von dem aus man einen fantastischen Blick auf die Skyline von Düsseldorf und den MedienHafen hat.
Die beiden Regionalvorstände Dr. Renate Schüller und Dirk Poppen bedankten sich bei den beiden Stadtführerinnen für die abwechslungsreiche und kurzweilige Führung und bei den Teilnehmern für ihr Erscheinen und ihr Interesse. Sie versprachen, dass weitere Präsenzveranstaltungen in Planung sind, so dass trotz Corona der persönliche Kontakt und Austausch der Mitglieder bald wieder gepflegt werden kann.
RS/DP