Vereinigung der Geschäftsführer beim „Boxenstopp“ in Münster

Klaus Bongardt

Am 6. September 2017 traf sich die Vereinigung der Geschäftsführer im Berufsverband DFK – Verband für Fach- und Führungskräfte im kleinen Kreis in Münster zum Meinungsaustausch hinsichtlich der Karrierevorsorge und Führungskräfteentwicklung in der digitalen Welt. Rasante Veränderungen von Märkten und Geschäftsmodellen sowie die digitale Transformation bedeuten maximale Herausforderungen für Führungskräfte. Der Blick auf eigene Kompetenzen und Motive sowie die Fähigkeit, Potenziale von MitarbeiterInnen zu entwickeln, sichern die Beschäftigungsfähigkeit.

Nach einer kurzen Einführung von DFK-Rechtsanwalt Oliver Flesch sprach der Referent Klaus Bongardt, Partner und Gesellschafter der P4 Career Consultants GmbH & Co. KG aus jahrzehntelanger Erfahrung in Personalberatung und eigener Managementtätigkeit. Im Dialog mit den Teilnehmern wurden Lösungen diskutiert, um sich für die Zukunft zu wappnen.

In seinem Impulsvortrag beschrieb Bongardt die rasanten Veränderungen von Märkten und Geschäftsmodellen sowie die digitale Transformation, welche zu tiefgreifenden Veränderungsprozessen führt. Eine erfolgreiche Vergangenheit ist keine Erfolgsgarantie und Abwarten keine Option. Der flexiblen Entwicklung von Kompetenzen und Eigenschaften kommt höchste Bedeutung zu. Dazu ist es notwendig, eigene Fähigkeiten und Motive zu kennen, um daraus klare Ziele festzulegen und künftige Entwicklungen zu antizipieren. Mit Blick auf die Sicherstellung der eigenen Beschäftigungsfähigkeit und die ihrer Teams sollten sich Führungskräfte ihrer Rolle als erster Personalentwickler im Unternehmen bewusst sein. Um Potenziale und Limitierungen zu erkennen, ist aufmerksames und befähigendes Führen notwendig. Die Frage „Wie gehe ich genau vor, was zeichnet mich spezifisch aus?“ führt nach der Ansicht des Referenten in die richtige Richtung. Nach seiner Auffassung kann man das Organisationskonzept der Zukunft auch als „Team of Teams“ bezeichnen, wobei Vertrauen und gemeinsame Ziele, Zielsetzung vor Prozessen, Informationsteilung und starke Verbindungen zwischen Teams im Mittelpunkt stehen.

Die erfolgreiche Führungskraft in der digitalen Welt differenziert zwischen verschiedenen (introvertierten und extrovertierten) Mitarbeitertypen und kennt die eigenen Werte und Bedürfnisse. Sie sucht Qualitäten statt Defizite, lebt eine aktive Feedback-Kultur und schärft die eigene Wahrnehmungsfähigkeit.

Zusammenfassend stellte Bongardt abschließend folgende fünf Thesen zur angeregten Diskussion unter den Teilnehmern auf:

  1. 1. Voraussetzung zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit ist die Lern- und Veränderungs­fähigkeit der Führungskräfte, basierend auf einem wertschätzenden Menschenbild.
  2. 2. Unternehmensleitung und Führungskräfte müssen beim Wandel vorangehen. Dies ist nicht delegierbar, sondern nur durch persönliches Handeln erreichbar.
  3. 3. Wer Verantwortung überträgt und sichtbar denjenigen vertraut, die diese Verantwortung annehmen, wird eine überdurchschnittliche Entwicklung im Unternehmen stärken.
  4. 4. Wir benötigen dafür Menschen, die intrinsisch motiviert sind und ihre Potenziale offensiv einbringen.
  5. 5. Führung übernimmt immer stärker die Aufgabe, Rahmenbedingungen zu gestalten, in denen sich Mitarbeitende in diesem Sinne entwickeln können.

Nach angeregter Diskussion unter den Teilnehmern endete ein gelungener „Boxenstopp“ zur Reflexion in Münster.

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