Wie uns kindliche Perspektiven gelassener, glücklicher und erfolgreicher machen

Von Kindern lernen

Autoren: Frank Behrendt / Bertold Ulsamer
226 Seiten, broschiert
Springer, 2020
ISBN 978-3-658-27934-9
17,99 € (e-Book 12,99 €)

Es kommt nicht so häufig vor, dass man ein Buch rezen­siert und es gleich noch einmal lesen möchte. Dass man es auch nicht ins Bücherregal stellen möchte, sondern stets in Reichweite haben will, um noch einmal hineinzulesen. Bei diesem Buch von Frank Behrendt und Berthold Ulsamer ist es genau so. Denn dieses Buch fordert einen und stellt Fragen. Oder besser: Es hilft dem Leser, sich selbst Fragen zu stellen. Teilweise unbequeme Fragen.

Warum schaffen wir es nur noch so selten, die eingefah­renen Wege zu verlassen, um Neues zu entdecken? Wie konnte es passieren, dass wir uns unsere frühere Leich­tigkeit, Neugier und Entdeckungslust haben abdressieren lassen? Und warum lassen wir uns auch selbstverschuldet von so vielen Dingen stressen und schaffen es nicht, die­se Stressfaktoren zu beseitigen? Frank Behrendt hat bei diesen Fragen viel von seiner Tochter Holly gelernt, die ihn immer wieder inspiriert und eigentlich als Mitautorin des Buchs genannt werden müsste. Denn kleine Geschichten mit und von ihr sind immer der Aufhänger für die einzelnen Kapitel. Da tauchen dann schon mal pinke Flamingos im Büro auf oder die Familien-Handys wandern am Wochen­ende oder im Urlaub in „Hollys Handy-Hotel“. Die beiden Autoren nutzen Hollys Phantasie, um ihre Denkanstöße ins eigene Erwachsenen- und Berufsleben zu übertragen. Und dort sorgen dann die Büro-Flamingos plötzlich für gute Stimmung und positive Energie.

Letztlich geht es auch darum, mit mehr Zufriedenheit, Achtsamkeit und Spaß sein Leistungsvermögen zu er­höhen. Zu viel Angepasstheit hemmt uns eher, behindert uns und führt am Ende zu einer „Deformierung durch den Beruf“. Wer das erlebt, wird selbst keine Spitzenleistungen mehr erbringen und kann auch andere nicht dahinführen. Das erfordert Mut. Auch den Mut, wie es im Buch heißt, „ab und zu gegen den inneren Erzieher zu handeln“. Schauen wir uns also etwas Mut, Phantasie und Kreativität bei Holly ab. Daher: absolute Leseempfehlung.

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