RG Düsseldorf – Kulturveranstaltung: Ausstellung „Renoir, Monet, Gauguin. Bilder einer fließenden Welt“

© Dr. Renate Schüller

Kunst für alle. Das war die Idee, mit der der 28-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus vor 100 Jahren das Museum Folkwang in Essen gründete. In seiner Jubiläumsausstellung „Renoir, Monet, Gauguin – Bilder einer fließenden Welt“ zeigt das Museum seine herausragende, von Osthaus begründete Sammlung spätimpressionistischer Kunst im Dialog mit der Sammlung Kojiro Matsukatas, Japan.

Die Regionalgruppe Düsseldorf konnte für Sonntag, den 03.April 2022 eine der begehrten Führungen durch diese interessante Ausstellung buchen. Die zur Verfügung stehenden 20 Plätze waren von den kunstinteressierten Mitgliedern der Regionalgruppe schnell ausgebucht. Pünktlich um 12 Uhr begrüßte RG-Vorstand Dr. Renate Schüller die anwesenden Teilnehmer im Foyer des Museums.

Claude Monet
Sur le bateau (Jeunes filles en barque), 1887
Im Boot (Junge Mädchen in Ruderboot)
Öl auf Leinwand, 145,5 x 133,5 cm
© The National Museum of Western Art, Tokyo. Matsukata Collection

Die anschließende Führung durch die Ausstellung mit rund 120 Meisterwerken von Paul Cézanne, Paul Gauguin, Vincent van Gogh, Èdouard Manet, Claude Monet, Pierre-Auguste Renoir und Auguste Rodin zeigte, wie die moderne französische Kunst Anfang des 20. Jahrhunderts nicht nur von westlichen Sammlern geschätzt wurde, sondern auch – was vielen nicht bekannt war – in Japan früh Anklang fand. Der aus Hagen stammende Bankierssohn Osthaus und der japanische Schiffsunternehmer Matsukata entwickelten unabhängig voneinander ihre Leidenschaft für die Kunst der französischen Moderne und suchten beide den direkten Kontakt zu den Künstlern in ihren Ateliers. So trugen sie innerhalb weniger Jahre umfangreiche Konvolute des Impressionismus und Spätimpressionismus zusammen. Ihr Ziel war es, einer breiten Bevölkerung die Kunst der Moderne in eigenen Museen zugänglich zu machen.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass sich viele bedeutende impressionistische Werke heute in Japan befinden. Ergänzend wies die kompetente  Führerin der Gruppe,  eine ausgebildete Kunsthistorikerin, darauf hin, dass zahlreiche dieser Werke zum Teil seit über 50 Jahren nicht mehr in Europa gezeigt worden sind. „Ohne Japan geht beim Impressionismus nichts“; so brachte sie ihre fachkundigen Erläuterungen zur Bedeutung Japans für den Impressionismus auf den Punkt.  Interessant und kurzweilig waren auch die kleinen Geschichten, die sie zu berichten wusste. So z.B. die Geschichte, wie der Sammler Matsukata dem Künstler Monet bei einem Besuch in dessen Atelier einige Werke „abgeluchst“ hat, indem der ihm berichtete, in der neuen Kunstakademie in Tokio müssten die Studenten nach Fotos als Vorlagen malen. Daraufhin soll Monet ihm einige Werke verkauft haben, um den Studenten in Japan bessere Arbeits- und Lernmöglichkeiten zu ermöglichen.

Zum Abschluss des Rundgangs bedankte sich RG-Vorstand Dr. Renate Schüller für die fachkundige und kurzweilige Führung durch die Ausstellung und bei den Teilnehmern für ihr Interesse und ihr Erscheinen. Zugleich nutzte sie die Gelegenheit, um auf die nächste geplante Kulturveranstaltung der RG Düsseldorf hinzuweisen, zu der sie die Teilnehmer bereits jetzt herzlich einlud.

RS

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