Echt oder Falsch? Kunstfälschern auf der Spur

Kriminalhauptkommissarin Elisabeth Zum-Bruch

„Kunstfälschungen sind so alt wie die Kunst selber. Mit gefälschten Bildern oder auch erfundenen Werken wurden und werden weltweit Kunstliebhaber, Kunstsammler und selbst routinierte Gutachter und Experten getäuscht. Um Fälschungen zu entlarven und Fälschern auf die Schliche zu kommen, ist viel Erfahrung, akribische Detektivarbeit und interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich.“ Mit diesen Worten begann Kriminalhauptkommissarin Elisabeth Zum-Bruch ihren Vortrag am FOM Hochschulzentrum München. Im Rahmen des 20. DFK-Frauennetzwerktreffen in München hatte die renommierte Expertin, die seit über fünfzehn Jahren Kunstfälscher jagt und bisher Hunderte angeblicher Meisterwerke von Kirchner bis Kandinsky entlarvte, einen sehr interessanten Einblick in die Arbeit des Bereiches Kunstermittlungen beim Bayerischen Landeskriminalamt in München gegeben.

Für die über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dabei besonders interessant zu erfahren, welche Kunstwerke auf der Beliebtheitsskala von Fälschern ganz oben stehen, wie man diesen Falsifikaten und ihren „Schöpfern“ schließlich auf die Schliche gekommen ist.

An vielen konkreten Fällen aus ihrer jahrzehntelangen Tätigkeit als Ermittlerin hat Frau Zum-Bruch gezeigt, wie man Fälschungen z.B. durch gefälschte Signaturen, übermalte Poster, fragwürdige Aufkleber, Zertifikate oder Malmittel in Sisyphusarbeit, mit neuester Labortechnik und länderübergreifender Zusammenarbeit identifiziert hat.

Ein sehr spannender Abend mit einer sehr interessanten Diskussion, die sicherlich auch eins nochmal deutlich gemacht hat. Werden Kunstwerke für „kleines“ Geld zum Kauf angeboten, sollte man stutzig werden und sich mindestens eine zweite Meinung einholen. 

Prof. Dr. Angela Witt-Bartsch

Bildquellen: © Thilo Bartsch

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