Stadtführung der Regionalgruppe Süd in München

Die Regionalgruppe Süd konnte erstmals in diesem Jahr am 30. Juni 2021 wieder eine Stadtführung mit 20 Teilnehmern anbieten. Deutlich zu merken, dass viele begeistert waren, endlich wieder live bei einer Veranstaltung zu sein. Dementsprechend groß war das Interesse und der Termin war innerhalb eines Ta­ges ausgebucht. Daher haben wir auch dank der Zusage von Frau Thiel eine zweite Veranstaltung am selben Tag anbieten können. Möglich war die Veranstaltung, weil diese zum einen im Freien stattfand und zum anderen alle Teilnehmer*innen mit Funkempfänger und Kopfhörern ausgestattet werden konnten.

Der rund zweistündige Stadtrundgang führte uns die­ses Mal von Großhesselohe, einem Vorort im Süden Münchens, entlang des Isar-Hochufers bis auf die Höhe des Fußballstadions, des „TSV 1860 München“, bekannt als Grünwalder Stadion.

Wir erfuhren, dass Großhesselohe zu Anfang des letz­ten Jahrhunderts als Gartenstadt für eine breite Öf­fentlichkeit geplant war, durch Bodenspekulationen dies aber verhindert wurde. Stattdessen entstand eine Vielzahl mondäner Villen, die teilweise auch heute noch das Stadtbild prägen. Oder aber sie werden durch luxu­riöse Neubauten ersetzt. Aber auch zur damaligen Zeit beweisen Bürger Weitblick und verhinderten z. B. durch Gründung des „Isartalvereins“, dass die Hänge der Isar aufgekauft werden konnten. Bis heute war damit in diesem Bereich der Isar keinerlei Bebauung möglich. Die Isarhänge sind nach wie vor eine Naturlandschaft. In dieser wunderbaren Umgebung am Isarhochufer ging der Rundgang mit einer Vielzahl von Geschichten zu München und dieser Gegend weiter. Vorbei ging es auch am angeblichen Wohnhaus von Lola Montez. Diese schillernde Persönlichkeit war die Geliebte König Lud­wigs I. von Bayern, der sie 1847 zur Gräfin Marie von Landsfeld erhob.

Plötzlich standen wir vor der kleinen Wallfahrtskirche St. Anna. Wir waren im Stadtteil Harlaching angekom­men. Die kleine Kirche mit Ursprüngen wohl im 12. Jahrhundert erinnert an eine spätromanische Dorfkir­che. Aber das Innere überrascht die Besucher. Der In­nenraum ist prachtvoll ausgestattet im Stil des Roko­ko mit einer Vielzahl von Kunstschätzen. Und dann ist nicht verwunderlich, dass die Kirche gerne für Hoch­zeiten und Taufen genutzt wird.

Der Weg führte uns schließlich den steilen Isarhang hi­nunter. Durch eine idyllische Landschaft kamen wir zu einer ehemaligen Kunst-Getreidemühle, die heute eine Vielzahl von Start-up-Unternehmen beheimatet, und eine Kaffeerösterei mit Café, das zur Einkehr einlud. Kurz vor dem Ende der Führung kamen wir noch zu dem in der Nähe gelegenen „Kloster des Templerordens“. Leider ist kein Zutritt zu dem Kloster möglich. Allein schon der Anblick von außen ließ erahnen, wie impo­sant die Anlage ist.

Die Führung hat allen Beteiligten einen Teil der Groß­stadt München aufgezeigt, der so in dieser Form kaum jemandem bekannt war.

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