Überlegungen zur zukünftigen Finanzierung der Renten

Wirtschaftsweise Grimm könnte sich Koppelung des Renteneintritts an die Lebenserwartung vorstellen

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Bereits seit längerer Zeit wird darüber diskutiert, ob ein Renteneintritt mit 67 Jahren überhaupt noch finanzierbar ist.

Veronika Grimm, Wirtschaftsweise und Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, ist der Ansicht, dass dies zukünftig nicht mehr zu finanzieren ist.

Gegenüber der Funke Mediengruppe sagte Grimm, dass „man die Regelaltersgrenze für den Renteneintritt an die Lebenserwartung koppeln (sollte)“.

Doch wie genau könnte dies aussehen?

Nach Grimms Überlegungen könnte die Formel zur entsprechenden Berechnung wie folgt lauten:

„Nimmt die Lebenserwartung um ein Jahr zu, so würden zwei Drittel des zusätzlichen Jahres der Erwerbsarbeit zugeschlagen und ein Drittel dem Ruhestand.“

Dabei sollten Ausnahmen z.B. gesundheitliche Beeinträchtigungen von Personen berücksichtigen, so Grimm.

Der aktuelle „Trend“ und die so zunehmende Anzahl von Frühverrentungen in den Unternehmen erhöht zudem den Mangel an Fachkräften in Deutschland. Ein großes Potenzial an arbeitswilligen und -fähigen Fachkräften wird sehenden Auges abgebaut.

Mensch die länger arbeiten möchten, müssen dies auch tun können.

Aktuell erarbeitet die CDU ein neues Grundsatzkonzept zur Idee der Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung.

Bundeskanzler Olaf Scholz steht den Überlegungen von Grimm eher skeptisch gegenüber.

So sagte er jüngst in einem Bürgerdialog in Erfurt: „“Wer jetzt mit 17 die Schule verlässt, hat fünf Jahrzehnte Arbeit vor sich. Ich finde, das ist genug.“ Scholz setzt eher auf Freiwilligkeit. „Wenn jemand länger arbeiten wolle, solle er das tun können – „aber nicht, weil er muss, sondern weil er oder sie kann“.

Die Entwicklungen bei diesem so wichtigen Thema bleiben spannend, zumal auch Baden-Württembergs Finanzminister Danyal Bayaz von den Grünen den regulären Renteneintritt, wie er derzeit besteht, für anpassungsbedürftig hält, wenn der bestehende und gewohnte Wohlstand gehalten werden soll.

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