Werksführung Sennheiser

Am 20. April 2023 besuchten 24 Mitglieder der Regionalgruppe Niedersachsen den Hauptsitz von Senn-heiser in Bissendorf bei Hannover. Bereits vor der Führung konnten sich die Mitglieder einen Einblick über die Produktpalette der Firma Sennheiser in dem Flagship-Store verschaffen, wo neben aktuellen Produkten der Firma auch alte Mikrofone und Kopfhörer sowie Verstärker ausgestellt waren.

© Stephan Prüser

Anschließend begann die Tour mit zwei Gruppen, wobei die Teilnehmer mit guten Kopfhörern während der Tour ausgestattet waren und unterschiedliche Produktions­bereiche der Firma Sennheiser erlebten. Seit 1945 wer­den am Gründungsort des Familienunternehmens mitt­lerweile in dritter Generation Produkte gefertigt.

Es beeindruckte die Teilnehmer, wie ein deutsches Unternehmen im Techniksegment mit Großteilen der Produktion in Deutschland sich über Jahrzehnte be­haupten kann.

Der Firmengründer Professor Doktor Fritz Sennheiser begann 1945 zunächst mit der Produktion von Messge­räten, die an andere Firmen verkauft wurden.

Er verstand es, wissenschaftliche Forschung mit kauf­männischem Geschick zu kombinieren und Sennheiser als erfolgreiche Marke zu etablieren. Verkaufsschlager des Unternehmens waren Mikrofone und Richtmikrofo­ne, die im Funk und Fernsehbereich eingesetzt wurden.

Später kamen innovative Kopfhörer dazu, die insbeson­dere Discjockeys heute noch beliebt sind. Die Kopfhö-rersparte wurde allerdings im Jahr 2022 von einer an­deren Firma übernommen, die noch berechtigt ist, ihre Produkte unter der Marke Sennheiser zu vertreiben.

Nach der kurzen Einführung zur Firmengeschichte und der Besichtigung historischer Exponate von Mikrofo­nen und Kopfhörern erlebten die Besucher bei der Be­triebsbesichtigung verschiedene Produktionsbereiche aus nächster Nähe.

Hierzu gehören insbesondere Mikrofone und Monitor­systeme sowie Konferenz- und Informationstechnik. Bei der Besichtigung der einzelnen Produktionshallen wurde den Teilnehmern bewusst, wie viel filigrane Tech­nik und Know-how in einem Mikrofon einem Kopfhörer und Konferenz-Technik stecken kann.

Durch geschickten Einkauf von ausreichend Rohstoffen und Lagerkapazitäten sei es nach Ausführungen der Guides auch gelungen, selbst während der Coronakrise jederzeit die Liefermengen und Kundenwünsche zu erfüllen. Außerdem sei die Geschäftsleitung der Firma Sennheiser mittlerweile in dritter Generation zunächst bei anderen Firmen tätig gewesen, bevor die Söhne Dr. Andreas Sennheiser und Daniel Sennheiser als ge­schäftsführende Gesellschafter in die Unternehmens­führung eingestiegen sind. Die Produkte vorwiegend in Europa gefertigt, wobei Teile der Produktion neben dem Hauptwerk in der Wedemark nach Rumänien ausgela­gert sind.

Durch ausreichend Fläche am Standort in Bissendorf konnte der Standort historisch kontinuierlich wachsen, sodass mittlerweile circa 1.200 Mitarbeiter am Stand­ort arbeiten, wurde den Besuchern bei Durchschreiten der einzelnen Produktionshallen erklärt. Da die Produk­tion während der Tour lief, konnten die Teilnehmer die Live-Produktion eines innovativen Deckenmikrofons, das die Stimme verstärkt und Lärm reduziert, miterle­ben.

Auf die Frage der Teilnehmer, wie sich ein deutsches Unternehmen mit Produkten „Made in Germany“ im Tech­nikmarkt erfolgreich durchsetzen kann, wurden als Er­folgsfaktoren die Qualität und Marke der Sennheiser-Produkte, das über Jahrzehnte gewachsene Know-how und gute Vertriebskanäle sowie Lagerkapazitäten genannt. Zusätzlich seien die Produkte schwer zu kopieren.

Im Anschluss an die gelungene Werksführung konnten die Mitglieder im nahe gelegenen Restaurant Brunnen­hof netzwerken und sich austauschen.

Oliver Flesch
Hauptamtlicher Betreuer der RG Niedersachsen

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