Am 30. März 2023 hatten die Mitglieder des DFK im Rahmen einer exklusiven Veranstaltung die Gelegenheit, die Forschungseinrichtungen von BP in Bochum zu besichtigen. Das Forschungszentrum in Bochum bildet gemeinsam mit den BP-Standorten in Großbritannien, USA und Südafrika die globale Kompetenz der BP-Gruppe für Schmier- und Kraftstoffe. Die BP-Forschung kann hierbei auf eine lange Tradition zurückblicken und feierte vor drei Jahren ihr 100-jähriges Bestehen.
Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Dipl.-Marco Pfitzmann, der bei BP den Bereich „In Country Technology Development für Advanced Fuels in Applied Science“ verantwortet. In seinem Vortrag ging Marco Pfitzmann zunächst auf die Philosophie sowie die Strategie von BP ein und anschließend auf das Forschungszentrum am Standort Bochum. BP verfolgt einen globalen integrierten Ansatz, bei dem das Konzernergebnis stets Vorrang vor dem einzelner Units hat. Die Zentrale der BP-Gruppe befindet sich in England. In Deutschland sind allerdings die meisten BP-Tankstellen eines Landes vertreten, die unter der Marke Aral vermarktet werden. Die Tankstellen von Aral haben auch den höchsten Bekanntheitsgrad der BP-Gruppe, wobei BP ein sehr umfangreiches Portfolio bedient. Neben den konventionellen Kraftstoffen gehören hierzu Wasserstoff, LNG, Heizöl, fortschrittliche Biokraftstoffe und auch die E-Mobilität. Des Weiteren betreibt BP vier Raffinerien in Europa: in Lingen, Gelsenkirchen, Rotterdam und Castellón.
Am Standort Bochum sind annähernd 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, die vielschichtigen Aufgaben nachgehen. Entsprechend breit ist das Kompetenz- und Qualifizierungsspektrum der Beschäftigten. Hierzu zählen Chemiker, Ingenieure der Fachrichtungen Maschinenbau, Bauwesen und Elektrotechnik sowie Fachkräfte aus dem Kfz-Bereich. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entwickeln nicht nur das bestehende Produktportfolio laufend weiter, sondern forschen insbesondere an der Neuentwicklung von innovativen Low-Carbon-Kraftstoffen für Verbrennungsmotoren sowie modernen Energieträgern für alternative Antriebstechnologien. Alleine acht Motoren- und sechs Fahrzeugprüfstände befinden sich am BP-Standort in Bochum.
Nach dem Vortrag konnten die Teilnehmer mehrere Stationen des Forschungsgeländes besuchen. Im Customer Experience Center gab es spannende Exponate und Demonstrationseinrichtungen zu sehen. Hierzu gehörten 3D-Hologramme sowie Simulationen verschiedener Motorenkomponenten. Mittels Messungen an den Kolben eines Motors wurde die Sauberkeit erfasst, um die Wirksamkeit der Aral-Anti-Schmutz-Formel zu demonstrieren. Im Themenbereich Wasserstoff gab es Elektroanalysen, Pkw mit Wasserstoffantrieben als auch die Gewinnung von E-Fuel aus Wasser und Kohlenstoff-dioxid mittels elektrischem Strom zu entdecken. Auch das Thema E-Mobilität kam nicht zu kurz. Die Teilnehmer erhielten Einblicke in die Test- und Entwicklungsaktivitäten von Ladeeinrichtungen – von Wallboxen für Privat- und Flottenkunden bis zu hochmodernen Ultraschnell-Ladesäulen für Kunden im Tankstellenbereich.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde eindrucksvoll vermittelt, dass BP für die Energiewende gut aufgestellt ist und der fortlaufende Wandel sowie Anpassungen an geänderte Rahmenfaktoren bei BP gelebte Praxis darstellen. Auch als Arbeitgeber bietet BP sehr interessante Betätigungsfelder und Karrieremöglichkeiten. Die Energie- und Mobilitätswende erfordert zusätzliche Qualifikationen im Personalbestand. Die Suche nach entsprechenden neuen Fach- und Führungskräften stellt somit auch bei BP eine der wesentlichen Herausforderungen dar.
Dietmar Becker
Vorstandsvorsitzender der RG Essen