Internet of Things und Virtual Reality im Maschinenbau

Die Digitalisierung etabliert sich verstärkt und immer schneller auch im Maschinenbau, um in der Bran­che die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten und das Thema Nachhaltigkeit voranzubringen. Inter­net of Things und Virtual Reality sind Technologien, die zunehmend zum Einsatz kommen. Im Rahmen der RG-Veranstaltung im Institut Maschinenbau der Hochschule Ruhr West am 16. März konnten sich die Teilnehmer ein Bild über diese Technologien sowie ihre Anwendungsgebiete verschaffen.

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Inform. Joachim Friedhoff leitet das Institut Maschinenbau an der Hochschule Ruhr West und ist Dekan des Fachbereiches 3. Mit 6.078 Studie­renden und 99 Professoren und Professorinnen bietet die Hochschule ein sehr gutes Betreuungsverhältnis für die Studierenden. Zudem zeichnet sich die Hoch­schule durch Praxisnähe und moderne Einrichtungen aus. Die gute Verzahnung von MINT-Studiengängen mit Wirtschaftswissenschaften ist ein weiterer Pluspunkt der Hochschule.

Prof. Friedhoff erläuterte der Gruppe, dass der Aufbau von Internet of Things (IoT)-Anwendungen grundsätz­lich immer identisch ist. Dieser besteht aus Sensoren, die mit Mikroprozessoren gekoppelt sind und diese wiederum über ein Gateway mit einer Datenbank-An­wendung im Internet – einer Cloud-Anwendung – kom­munizieren. Die Kommunikation findet über standardi­sierte Datenprotokolle statt, wobei die Verbindungen zwischen den Gateways und den Datenbank-Anwen­dungen über das Internet erfolgen. Man unterscheidet grundsätzlich zwei Klassen von IoT-Anwendungen: die herkömmlichen IoT-Anwendungen und die Industrial IoT (IIoT)-Anwendungen. Bei Letzteren übernimmt ein Anbieter Garantien sowie Service-Leistungen, und die Cloud-Anwendungen sind nicht öffentlich zugänglich.

Im IoT-Bereich spielt das Thema Sicherheit eine stei­gende Rolle, um Angriffe von Hackern über das Internet entgegenzuwirken. Entscheidend für die Anwendung der IoT-Technologie ist es, entsprechende Use Cases zu konzipieren. Die Hochschule kreiert diese in enger Zu­sammenarbeit mit der Industrie und entwickelt hierzu sowohl die entsprechende Hardware als auch die Soft­ware, sodass Kooperationspartner eine umfassende Lösung von der Hochschule erhalten. Die Präsentation von Prof. Friedhoff ist im DFK-Mitgliederbereich hinter­legt und kann dort abgerufen werden.

Die Teilnehmer konnten im Anschluss im IoT-Labor ver­schiedene IoT-Komponenten begutachten sowie von Robotor-Einsätzen bis zur Regelung von Fräsmaschinen und Drehbänken die unterschiedlichsten IoT-Anwendungen kennenlernen. Für eine nachhaltige Produktion im Maschinenbau ist die Energie-Effizienz immer wichtiger. Hier helfen IoT-Anwendungen, Verbräuche zu erfassen und die beteiligten Maschinen und Komponenten so einzusetzen, dass der Energie-Verbrauch minimiert wird. Da bei den IoT-Anwendungen eine Vielzahl von Elementen vernetzt werden, spielen insbesondere die Sensoren und Mikroprozessoren in der Peripherie eine entscheidende Rolle. Diese müssen sehr preisgünstig, wartungsarm und im Eigenverbrauch sehr effizient sein. Nicht wenige Experten sehen im IoT-Bereich die Entwicklung, dass alles vernetzt wird, was vernetzt werden kann.

Im Virtual Reality (VR)-Labor bestand dann die Ge­legenheit, verschiedene VR-Brillen aufzusetzen und entsprechende Anwendungen zu erproben. Der erste Lerneffekt war, dass die Nutzung der virtuellen Welten unseren Organismus – insbesondere unser Kreislauf­system – herausfordert und somit einer Gewöhnungs­phase bedarf. Das Potenzial ist hier sehr groß, da Ent­fernungen keine Rolle mehr spielen. Von Deutschland aus ist es zum Beispiel möglich, Maschinen in China zu bedienen sowie Service-Unterstützungen zu leisten. Teure und rare Speziallisten können damit sehr effizi­ent eingesetzt und Reisekosten gespart werden.

Die Hochschule Ruhr West ist gut aufgestellt, um wei­tere Kooperationen mit Unternehmen aus der Industrie einzugehen. Das ist insbesondere für Unternehmen im Maschinenbau sehr interessant, da diese Branche sehr stark durch den Mittelstand geprägt ist und dort die Entwicklung sowie Erprobung neuer Technologie-Lösungen auf Grund fehlender personeller Ressour­cen oft nicht möglich ist. Die Kontaktdaten von Prof. Friedhoff sind auf der Website der Hochschule zu fin­den. Sehr gerne unterstützt Sie bei Interesse auch die Regionalgruppe bei der Kontaktvermittlung (Kontakt: rg_essen@dfk.eu).

Dietmar Becker,
Vorstandsvorsitzender der RG Essen

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