Wechselvolle Geschichte der Dresdner Frauenkirche

Bei einer exklusiven Führung am 14. Juli in der Dresdner Frauenkirche, ursprünglich „Kirche Unserer Lieben Frau“, erhielten die Teilnehmenden viele interessante Informationen rund um deren Geschichte, den Bau- und Wiederaufbau sowie ihre heutigen Aufgaben.

Beeindruckender Blick auf den Altar

DFK-Mitglied Ulrich Mroß-Michaelis ist ehrenamtlicher Kirchenführer bei der „Stiftung Frauenkirche Dresden“ und gewährte uns äußerst kompetent und mit viel De-tailwissen einmalige Eindrücke in der Kirche wie auch oben auf der Kuppel.

So schilderte er eindrucksvoll die unglaubliche Ge-schichte der Dresdner Frauenkirche über die Jahrhunderte hinweg. Nach einem Entwurf von George Bähr wurde diese von 1726 bis 1743 als einer der größten Sakralbauten nördlich der Alpen aus Sandstein erbaut.

Kriegerischen Auseinandersetzungen in den Folgejahren hielt die Kirche stand und sie bekam 1756 den Ruf der „Unzerstörbarkeit“. Auch die Luftangriffe der Alliierten am 13.02.1945 auf Dresden überstand sie. Aber der nachfolgende Feuersturm schlug in die Kirche und so brannte sie von innen aus. Am 15.02.1945, zwei Tage nach dem Bombenangriff, fiel sie in sich zusammen.

In der DDR wurde die Ruine zum Mahnmal gegen den Krieg ernannt, im Herzen von Dresden. Die zwei stehen gebliebenen Teile wurden gesichert, der Trümmerberg mit Rosen bepflanzt, um ihn dort zu belassen und zu sichern. So blieb die Frauenkirche als Ruine bis zur Wiedervereinigung Ende 1989 liegen.

Im Herzen der Dresdner war der Wunsch eines Wiederaufbaues immer vorhanden. Am 13.02.1990, unmittelbar nach der Wende, ging der „Ruf aus Dresden“ als Spendenaufruf in die Welt. Der Widerhall hierauf war unbeschreiblich positiv. Es kamen circa 115 Mio. Euro Spenden aus aller Welt zusammen. Die geplante Gesamtsumme von 182,6 Mio. Euro für den Wiederaufbau wurde eingehalten. Damit konnte der Wiederaufbau reibungslos von 1994 bis 2005 erfolgen. Hierbei wurden sämtliche Trümmerteile digital erfasst und katalogisiert. Gut 43 % der Original-Bausubstanz konnten wiederverwendet werden. Das Kuppelkreuz wurde sogar vollständig erhalten gefunden und steht zur Mahnung im Innenraum der Frauenkirche.

Am 30.10.2005 fand die Weihung statt und die Kirche konnte wieder in den Dienst gestellt werden. Träger ist die „Stiftung Frauenkirche Dresden“. Die Frauenkirche beansprucht eine nahezu quadratische Fläche von rund 50 Metern, es finden heute bis zu 1.800 Besucher Platz in der Frauenkirche. Einschließlich des Turmkreu¬zes beträgt die Gesamthöhe 91,26 Meter, wie bei ihrem Einsturz 1945.

Beim gemeinsamen Kuppelaufstieg hatten die Teilnehmenden einen wunderbaren Blick auf ganz Dresden, den Elbeverlauf und das Elbsandsteingebirge. Direkt neben der Frauenkirche klang dann beim anschließenden gemütlichen Beisammensein dieser sehr schöne Nachmittag/Abend aus.

Diana Nier

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